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Nach den ersten zehn Tagen Urlaub setzt der innere Wortfluss plötzlich ein. Alles ist da, nichts ist versiegt. Ich stehe im Zeichen des Jetzt, erkenne die Entwicklung; bin über 26, dankbar, liebend und rastlos. Nur macht man auch gerne mal eine Pause. Ich arbeite, habe einen Beruf; das hatte ich tatsächlich noch nie. Gerade, heute, jetzt, im Frühling 2007 sind die Sinne geschärfter, die Assoziationsradien weiter geschlagen. Vergangenheit und Gegenwart verschmolzener als lange schon nicht mehr.
Die Not der Niederschrift zwingt mich zur Benutzung unzureichender Materialien fürs Manuskript.
Ich bin Berliner, aber kein Patriot. Ich lebe dort nicht mehr.
Trotzgeischt, Reuegesicht, Sarkasmusgesicht alles schon gesehen heute. Deutsche Rentnergruppe mit Wehrmachtsbackgound verachtet, beim Warten, Lesen und Denken im Bahnhofscafé in Poznan. Die Überlegenheit der eigenen Generation gespürt, die Möglichkeit gesehen, Brücken zu spannen, Kommunikation zu leben.
Heute noch will ich in Westberlin ausgehen, um am morgigen Frühlingsmorgen aufzugehen. Liebend, dankbar, rastlos und ausgeschlafen; das ist nicht zu viel verlangt.

Rzepin, im Zug. 2/4/07, Niederschrift auf Seite 3 der Spex#307 / © jänz...!


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