words

[take however long you want]

Manchmal ist reden besser als nichts und zu bereden gibt’s allerhand. Manchmal möchte man gerne schweigen, das ist normal, doch quillt die Welt über vor lauter diskutablem. Dem Irak, der Bundestagswahl, den Charts, den Fragen, die sich jeder stellt, den Problemen und Umständen, die die eigene Welt definieren.
Wenn man dies hier liest ist die Wahl bereits entschieden, das kann ich mit relativer Gewissheit sagen. Was die Situation im Irak angeht so kann ich höchstens Hoffnungen äußern, doch die unmittelbare Nähe zu seinem Umfeld besitzt jeder für sich, sowie die Möglichkeiten, dort, in diesem Mikrokosmos Missstände zu beheben und für Verbesserungen zu sorgen. Sei es durch Taten, durch Reden oder nur durch Zuhören.
Zuhören und Reden, der ganze Kommunikationsablauf ist nicht als Rechtfertigung augenscheinlichen Nichtstuns zu verstehen. Tatsächlich, und das ist kein Geheimnis, bedarf es keines besonderen Aufwands, sich zu unterhalten, letztlich bestimmend sind Aufmerksamkeit, Kontext und die Nähe zum Gegenüber. Ich habe in der letzten Zeit mit einigen Menschen in meinem nahen Umfeld über die momentane Befindlichkeit gesprochen und bin dabei sehr viel Angst begegnet. Einige Gründe liegen offen auf der Hand, diese will ich nicht ein weiteres Mal nennen, schlagen sie uns doch ständig ins Gesicht. Hinzukommen allerdings eine Vielzahl anderer, persönlicherer Probleme, die jeder in seinem Umfeld für sich benennen kann. Durch die Kommunikation mit denen, die uns umgeben, nehmen wir Teil an ihrem Leben. Vielleicht ist die Offenheit und Regelmäßigkeit der Diskussion notwendiger und entscheidender als man vermutet, führt sie doch zu einer Verdichtung der unmittelbaren sozialen Struktur, die allein durch den Austausch von Informationen zum gegenseitigen Verstehen beiträgt.
Der Aufwand ist wie gesagt gering, der Effekt kann allerdings bedeutend sein. Ich denke, die Nähe, die sich so herstellen lässt, ist ein wirksames Mittel gegen manche Ängste und Sorgen. Während sich die Gesellschaft auseinander bewegt und im bereits benannten Egoexpress einer ungewissen Zukunft entgegensteuert, während Leben nebeneinander verlaufen, liegt es in jedermanns Hand, die kleinen Weichen zu stellen und dafür zu sorgen, dass sich die Wege kreuzen. Und wenn diese dadurch länger werden kommen wir entweder zu spät oder haben endlich mehr Zeit.

© jänz...!


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